2024
OSKAR HOLWECK - EIN STILLER GROSSER
30 Min., HD, stereo, 16:9, für SR
Red: Sabine Janowitz
Oskar Holweck, 1924 im Saarland geboren, war stets seiner Heimat verbunden. Er gilt als einer der wichtigsten Pioniere der Papierkunst weltweit. „Das Papier unterwirft Holweck einem Destruktionsprozess, den er so bestimmt, dass Strukturen gewonnen werden, die nie mechanisch und damit wiederholbar werden. Holweck bringt damit einerseits die Materialität des Werkstoffes Papier gewissermaßen zu sich selbst, andererseits schöpft er das künstlerische Repertoire des Seriellen voll aus.“ (Hans-Peter Riese). Er bringt sein Material, vorwiegend weißes industriell gefertigtes Papier durch Reißen, Biegen, Schlitzen, Brechen, Hämmern etc. zum ‚Sprechen‘. Feine Modulationen des Materials tun sich dabei auf - ein Spiel von Licht und Schatten entfaltet sich. Die Künstlergruppe ZERO wurde Ende der 50er Jahre auf ihn aufmerksam und viele Jahre nahm er an ihren Ausstellungen national und international teil. Holweck war kein Künstler, der Selbstinszenierung betrieb, sondern ein bescheidener Mensch, der den Kunstmarkt, den er als ‚Zirkus‘ bezeichnete, mied. Ausstellungseinladungen zur ‚documenta‘ lehnte er ab. Jahrzehnte war er Lehrer an der Staatlichen Werkkunstschule Saarbrücken, später Professor. Er entwickelte dort eine ‚Grundlehre‘, die jede(r) Schüler/in während zwei Semestern absolvieren musste. Sie fand international eine beachtliche Resonanz und tourte in einer umfassenden Ausstellung unter dem Titel ‚sehen‘ durch diverse europäische Städte.